Die Tecar-Therapie nutzt das elektrische Prinzip des Kondensators zur Regenerierung vieler Skelett-Muskel-Beschwerden.
Der Name steht als Akronym für „energetischer kapazitiver resistiver Transfer“.
Die Tecar-Methode wurde 1997 in Spanien entwickelt und spielt bei der physikalischen Physiotherapie eine immer grössere Rolle.
Sie wird häufig zur Behandlung von Sportlern eingesetzt, weil sie in kürzester Zeit gute Resultate zeigt, eine spürbare Verbesserung des Zustands ist schon bei der ersten Anwendung zu verzeichnen.
Der Unterschied zu den anderen elektrischen Therapieapparaten besteht hauptsächlich in folgenden Aspekten:
Die unmittelbare Wirkung ist die starke Vaskularisierung und Gefässdehnung in den ischämischen Bereichen, die eine sofortige Zunahme der hämolymphatischen Mobilität fördern.
Der Durchgang von Energie durch die Gewebe und der darauf entstehende Elektrolytfluss führt zu einer lokalen Steigerung der Wärme.
Der dadurch bewirkten Gefässdehnung folgt in erster Linie die Steigerung des Blutzuflusses.
Bereiche, die infolge von Kontrakturen oder Fibrose schlecht vaskularisiert sind, erfahren dadurch eine sofortige Besserung, da der Zufluss von arteriellen Blut eine korrekte Sauerstoffversorgung der Muskeln gewährleistet.
Mikroskopisch betrachtet ist die Zelle wie eine Batterie, innerhalb der Membran hat sie eine negative, ausserhalb eine positive Ladung.
Die Differenz des Energiepotentials muss je nach Gewebestruktur einen festen Wert annehmen, im Muskel liegt dieser beispielsweise bei – 90 mV.
Durch ein entzündungs- oder traumatisch bedingtes Ereignis kann die Differenz bis zu – 20/30 mV absinken, wodurch das Funktionsvermögen der Zelle beeinträchtigt und der Heilungsvorgang aufgehalten wird.
Die Tecar-Therapie beschleunigt die Reparaturprozesse der Zellen und trägt somit zu einer erheblichen Verkürzung der Genesungszeiten bei.
Das Gerät hat eine stimulierende Wirkung auf das Zellmembranpotential.
Die Funktionsweise basiert auf der Erzeugung eines Magnetfeldes mit hoher Frequenz; im Handel werden Geräte mit einer Frequenz zwischen 0,45 MHz und 1,2 MHz angeboten.
Die Tecar-Therapie® nutzt die Wirkung des Kondensators auf den menschlichen Körper, induziert dem Gewebe ionenbedingte “Verschiebungs-“Ströme, die durch eine Wechselbewegung elektrischer Ladungen erzeugt werden.
Als weiterer Effekt kann sich der Blutfluss in den behandelten Gewebestrukturen erhöhen (Hyperämie), das ist besonders hilfreich zum Lösen von steifen Gelenken nach einer langen Immobilisation, bei Muskelkontraktionen, bei einem Muskelriss.
Die erhöhte Temperatur in der Zelle führt zu einem gesteigerten Stoffwechsel, was eine verbesserte Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr in die Zelle und Abfuhr der Abfallstoffe aus der Zelle bedeutet.
Die Wärme wird im Körperinneren erzeugt, ist also endogen, und entsteht als Folge des Widerstands der Gewebestrukturen gegen die Ionenverschiebung (Ionen sind Atome mit positiver oder negativer Ladung) in der Zelle, die vom Kondensatoreffekt verursacht wird.
Die hohe Frequenz des gelieferten Stroms macht eine Erwärmung des tiefen Körpergewebes möglich, auch ohne Muskelkontraktionen, wie es dagegen bei der Elektrotherapie (Tens, Kotz-Ströme) geschieht.
Auf vaskulärer Ebene wird die Durchlässigkeit der Kapillargefässe und Zellmembranen neu ausbalanciert und die Freigabe der durch Abfallstoffe überlasteten Lymphknotenstationen angeregt.
Die Verwendung der resistiven Elektrode hat eine grössere Wirkung auf die Gewebestrukturen mit geringer Wasserkonzentration: Knochen, Sehnen, Fettgewebe und Muskelhüllen.
Die kapazitive Elektrode wirkt auf die Weichteilgewebe mit hohem Wasseranteil ein: Muskeln und Blutgefässe.
Durch das Anbringen einer Potentialdifferenz an zwei Punkten entsteht ein elektrischer Energiefluss, deshalb ist die passive Platte notwendig.
Je nach Erkrankung wird der Therapeut entscheiden, ob er den resistiven oder kapazitiven Stromkreis verwendet, oder beide.
Die Behandlungsdauer richtet sich nach den Beschwerden, liegt durchschnittlich bei etwa 20 Minuten, kann aber auch bis zu einer Stunde betragen, wenn ein akuter Vorfall behandelt wird.
In der Regel spürt der Patient während der Anwendung nichts, aber in einigen Fällen muss die Leistung gesteigert werden, um einen Thermoeffekt zu erzeugen.
Wenn der Therapeut dies als sinnvoll erachtet, können während der Tecar-Anwendung bestimmte Übungen durchgeführt oder die betroffene Stelle mit der Elektrode massiert werden.
Die auf die Gewebe übertragene Energiedosis interagiert auch mit dem peripheren Nervensystem.